"Straße zum Streitbaum" in Hetzles soll auf langfristige Nutzung ausgelegt werden - Heftiger Streit der Räte
HETZLES - Die dringend notwendige Erneuerung beziehungsweise der Ausbau der Straße zum Streitbaum, die auf etwa 1500 Meter Länge den Hetzleser Berg hinauf- und auf der anderen Seite zum Igensdorfer Ortsteil Pommer hinunterführt, sorgte in der jüngsten Sitzung des Hetzleser Gemeinderates erneut für hitzige Diskussionen.
Nachdem man die ausgefahrene Piste alle zwei Jahre mit Schotter aufgefüllt hatte, ohne sich groß um Straßenverrohrung oder abgefahrene Bankette zu kümmern, hatte sich seit dem letzten Starkregen vor wenigen Wochen der Zustand derart verschlechtert, dass die Gemeinde die Strecke auf Hetzleser Seite für den Verkehr sperren musste.
Nach einer Streckenbegehung hatte jetzt der Bauausschuss unter Leitung von Bürgermeister Franz Schmidtlein (BHH) vom Nürnberger Planungsbüro insumma eine Ausschreibung erstellen lassen, die die Schotterung der kompletten Straße auf einer Breite von 3,50 Meter, eine Asphaltierung der beiden Steilstücke sowie die Nachbesserung der Entwässerungsgräben und den teilweisen Einbau von Entwässerungsrinnen vorsah. Der Haushaltsansatz sah dafür nur 25000 Euro vor, der wirtschaftlichste Bieter hätte für die Arbeiten aber mindestens 108814,75 Euro verlangt. So stimmte das Gremium mit 12:0 dafür, wegen der deutlichen Überschreitung des Haushaltsansatzes die Ausschreibung wieder aufzuheben. Jetzt soll der Gemeinderat mit einer Fachfirma noch einmal den Streitbaum abgehen und festlegen, was unternommen werden soll, um die Straße auf Dauer in verkehrstüchtigem Zustand zu halten. Bei der Aussprache wurde erneut der Dissens zwischen Ausbau-Gegnern, die um die Beschaulichkeit ihres Dörfchens fürchten, und den Befürwortern deutlich. Gemeinderat Klaus Gerhorst (Bf H) trat als Architekt dafür ein, ein durchdachtes Konzept für die landschaftlich besonders reizvolle Straße zu entwerfen.
Der in Hetzles erschienene insumma-Planer regte an, die beiden Steilstücke mit 900 Quadratmetern Fläche mit Asphalt auszuführen, die Wasserdurchlässe unter der Straße zu vergrößern, Querrinnen anzubringen und eine leichte Mulden in die Fahrbahn einzubauen, um den vom Hetzleser Berg herabstürzenden Wassermassen besser Herr werden zu können.
Das sieht Ausbaugegner Franz Braun (BHH) ganz anders: "Mir dreht es den Magen um, dass jetzt wegen des teilweisen Asphaltausbaus aus 19000 Euro plötzlich 108000 Euro werden sollen", schimpfte Braun. Reinhold Bitter (BBH) mochte nicht einsehen, dass für eine überwiegende Schotterlösung so viel Geld ausgegeben werden soll. "Ich habe gegen den Schotterausbau gestimmt, bin aber nach wie vor für einen generellen Teerausbau", sagte Bittetr und fügte hinzu: "Wenn ich hier eine Maßnahme mit Teerbelag für 96000 Euro habe und dort eine Schotteraufbringung für 108000 Euro, dann weiß ich, wie ich abzustimmen habe".
Der 3. Bürgermeister Hans Singer (BBH) aus Honings befürwortet den Ausbau. Er bezeichnet es als Zumutung, wenn er mit seinem Traktor auf dem Weg zu seinen Feldern und zu seinem Wald "über diese Buckelpiste holpern" müsse.
Bürgermeister Franz Schmidtlein unterstrich die Dringlichkeit der Maßnahmen. "Wir müssen die Gräben wieder herstellen, die Rohre rausreißen und vor allem die Straße wieder in einem solchen Zustand bringen, dass wir jahrelang unsere Ruhe haben." Aus Schmidtleins Sicht sollten alle Räte mit der Fachfirma in einem Boot sein, die Strecke Stück für Stück durchgehen und Nötiges von Unnötigem trennen. Schmidtlein betonte, dass er jene verstehe, die Angst vor einer vielbefahrenen Straße haben.
Sofortiger Handlungsbedarf
Diplom-Ingenieur Gerhard Engelhardt aus Eckental hatte anhand der letzten Kanalbefahrung 2009 den sofortigen Handlungsbedarf bei der Kanalsanierung erklärt. Die sofortige Sanierung kostet 35000 Euro, die kurzfristige 170000 Euro und für die mittelfristige Behebung der Schäden müssen noch einmal 240000 Euro locker gemacht werden. Noch heuer sollen im Rahmen des Haushaltsansatzes von 50000 Euro die dringlichsten Sanierungsmaßnahmen bei der "Kohlenplatte", "Im Letten" und in der "Hirtengasse" erledigt werden.
Für den Brandschutz an der Grundschule wurden die Schlosserarbeiten für 39184,92 Euro an die Firma HMS Metallbau aus Hemhofen vergeben. Mit der Ergänzung des Bodenbelags für 730,42 Euro wurde die Firma Raumtex Krüppel aus Herzogenaurach beauftragt.
Der Gemeinderat schloss sich dem gemeinsamen Hochwasserschutzkonzept mit dem Markt Neunkirchen und der Gemeinde Dormitz an und wird sich an den gemeinsamen Honorarkosten von insgesamt 85000 Euro mit 2500 Euro beteiligen. fr
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