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Channel: Neunkirchen am Brand - Pressemeldungen
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Neunkirchen streitet über ein neues Baugebiet

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VON UNSEREM MITARBEITER karl-Heinz Frank

Neunkirchen am Brand - Einmal mehr sind bei der jüngsten Sitzung des Neunkirchner Marktgemeinderats die verschiedenen Standpunkte zum Bauvorhaben im Ortsteil Ermreuth zutage getreten. So behielten zwar die Befürworter einer Ausweisung des Baugebiets "An der Saarstraße" bei der jüngsten Abstimmung am Ende mit 13:2 Stimmen die Oberhand. Zu einem Konsens in dieser Frage dürfte es wohl trotzdem nicht so schnell kommen.

Die Gegner des Vorhabens hatten ihre Ablehnung vor allem damit begründet, dass ein Baugebiet südlich der Saarstraße weder erforderlich noch von der dortigen Bevölkerung gewünscht ist.

Grüne wollen Naturoase
Unter anderem würde es auch zu einer "unangemessenen Belastung" der Bürger durch die Erschließungskosten führen.

So lehnte Bettina Wittmann (Grüne) eine weitere Versiegelung von Flächen in dem Gebiet, das man unbedingt als Naturoase erhalten sollte, ab. Außerdem sei eine Innenabrundung jederzeit einer Außenbebauung vorzuziehen, wie ihr Fraktionskollege Holger Kotouc ergänzte. Schließlich habe man "Baumgarten" und "Letten" und brauche jetzt erst einmal so schnell keine weiteren Baugebiete mehr.

Demgegenüber hatten sich auch 64 Bürger zu Wort gemeldet, die eine Realisierung des geplanten Bebauungsplans "Saarstraße/Gartenweg" und die damit einhergehende Erschließung der betroffenen Anwesen mit Kanal und öffentlicher Straße befürworten.

Marktgemeinderat Martin Walz (CSU) erinnerte dabei noch einmal daran, dass man mit der "Saarstraße" kein Baugebiet ausweisen wolle, das bereits in ein oder zwei Jahre benötigt werde, sondern auf einen längerfristigen Bedarf ausgelegt sei. Auch wies er darauf hin, dass der Beschluss für das Baugebiet ja auch für jeden Einwohner eine Einsparung von 370 Euro bei der kanalmäßigen Erschließung mit sich bringe. Wie Marktkämmerer Arné Schell zuvor erläutert hatte, würden sich die umlagefähigen Erschließungskosten in Höhe von rund 4,27 Millionen Euro auf 446 der insgesamt 474 Grundstücke in Ermreuth, Rödlas und Gleisenhof verteilen.

Auch Karl Germeroth (FWG) und Ute Löffler (ÜWG) kündigten noch ihr Ja für die Abstimmung an, sodass jetzt wohl so langsam wieder Ruhe in Neunkirchner Ortsteilen einkehren sollte.

Seit längerem im Fokus
Anschließend stand mit der Behandlung der Einwendungen und Stellungnahmen aus der Bürger- und Behördenbeteiligung zum Bebauungsplan "Baumgarten" noch das zweite Bauvorhaben in Ermreuth zur Beratung an, das ebenfalls schon längerer Zeit die Menschen beschäftigt.

Unter der fachlichen Beratung des Städtebau- und Landschaftsplaners Jörg Meier von der Bamberger Ingenieurgesellschaft Höhnen & Partner machte die Rathausverwaltung bei der Beantwortung der Anliegen mehrfach deutlich, dass sich die Einwendungen der Bürger dem Markt Neunkirchen wegen fehlender inhaltlicher und sprachlicher Eindeutigkeit nicht erschließen.

Falsche Darstellungen
Ferner seien sie unlogisch oder fachlich schlicht falsch, hieß es im Neunkirchner Gemeinderat weiter.

Dabei drehten sich die Bedenken der Bürger vor allem um die Verkehrs- und Abwasserproblematik, wobei vor allem die geplante Verlegung des neuen Regenrückhaltebeckens vom Baugebiet an den Rand der Bebauung und deren Folgen wie Überschwemmungen und Wasserrückstau den Menschen Sorgen bereiteten.

Auch wurde in den Bedenken deutlich, dass die Bürger für eine geänderte Zufahrt in das Baugebiet "Baumgarten" eintraten, während vom Bund Naturschutz ökologische Ausgleichsflächen und eine maßvolle Baulandausweisung angemahnt wurden, die aber von der Marktgemeinde als erfüllt gelten.



Martin Walz


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