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Channel: Neunkirchen am Brand - Pressemeldungen
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Zugeparkt und eingekeilt

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Kontrolle
Ohne Überwachung des "ruhenden Verkehrs" geht es offenbar nicht.

VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIEDJosef Hofbauer

Forchheim - Auf der Suche nach einem Parkplatz schleicht ein weißer Audi A 6 durch die Hornschuchallee. Am Marktplatz wendet er, fährt zurück bis zur Bamberger Straße, um erneut links abzubiegen und sein Glück zu versuchen. Eine halbe Stunde später steht der Wagen schließlich auf dem Rathausplatz.

Alltag in Forchheim: Vielfach kommt der Verkehr in der Hornschuchalle gänzlich zum Erliegen, weil ein Autofahrer aus- und ein anderer einparkt. Nicht selten verengen Lieferfahrzeuge die einspurige Fahrbahn zusätzlich.

Warten auf Parkleitsystem
Obwohl das Parkhaus Kronengarten nur zwei Minuten entfernt ist und sich in der Tiefgarage unter dem Paradeplatz zu jeder Tageszeit ein Stellplatz finden lässt, meiden Autofahrer diese Alternativen. Auch Wirtschaftsförderer Viktor Naumann, der dem Stadtrat ein dynamisches Parkleitsystem empfohlen hat, das in der Bamberger oder der Nürnberger Straße anzeigt, wie viele Parkplätze in der Tiefgarage oder dem Parkhaus Kronengarten leer stehen, ist mit dieser Idee abgeblitzt. Erst müsse eine Verkehrs-Leitplanung erstellt werden, forderte das Gremium. Wie die aussehen soll? Darüber wird seit Jahrzehnten diskutiert. Naumann sagt: "Wir müssen die Leitpfosten für das Verkehrsgutachten festlegen."

"Von der Zahl der Parkplätze her liegen wir bayernweit an der Spitze", meint CSU-Stadtrat Stefan Schick, Vorsitzender der Werbegemeinschaft. Es sei jedoch festzustellen, dass die Verbraucher nach wie vor möglichst zentrumsnah parken wollten. "Der Kunde will sein Auto vor dem Geschäft abstellen, in dem er sein Geld ausgibt", erklärt Schick.

Wie Naumann beobachtet er den Versuch der Stadt Neustadt/Aisch, die seit 1. November für drei Monate auf Parkgebühren komplett verzichtet, gespannt. Ganz auf Gebühren verzichten will Schick zwar nicht, aber eine Ausweitung der Brötchentaste, die eine halbe Stunde gratis parken erlaubt, hält er für wünschenwert.

Die Mehrheit im Stadtrat sah das anders. "Forchheim verzichtet durch die Brötchentaste auf Einnahmen in einer Größenordnung von 100 000 Euro", bestätigt Roland Brütting vom Ordnungsamt. Die sieben Parküberwacher seien unverzichtbar. Nur so könne ein totales Park-Chaos verhindert werden. Und bei der Überwachung bleibe sogar noch Geld übrig, auch wenn das nicht das erklärte Ziel sei, so Brütting.

Auch Neunkirchen am Brand, wo keine Parkgebühren erhoben werden, hat eine Parküberwachung beauftragt. "Die einzige Möglichkeit, damit Verkehrsanordnugen einigermaßen respektiert werden", bestätigt Josef Dresel von der Verwaltung.

Die gleichen Probleme gibt es in Ebermannstadt, wo nur in der Hauptstraße und am Marktplatz Parkautomaten stehen. "Da die Polizei nur sporadisch kontrolliert, stehen die Autos kreuz und quer auf dem Marktplatz. Und wenn einer einen Strafzettel bekommt, erhalten wir bitterböse E-mails, dass der Betroffene nie mehr nach Ebermannstadt kommen werde", klagt der Leiter des Ordnungsamtes, Bernhard Lies.

Einfach zu bequem?
"Die Gräfenberger sind offenbar unbelehrbar" , findet die zuständige Mitarbeiterin des dortigen Ordnungsamtes. Seit Einführung der Parküberwachung im April 2011 ist die Zahl der Knöllchen, die monatlich verteilt werden, in etwa gleich geblieben. Auch hier gebe es genügend Parkplätze, wo die Kunden bis zu zwei Stunden gratis parken dürfen. Viele seien nur zu bequem, ein paar Meter zu laufen. Ob daran die Parkgebühr etwas ändert, wird bezweifelt. Immerhin liegen die Parkgebühren im Landkreis bayernweit am untersten Limit.





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