Streckenausbau Der Forchheimer Peter Bergfeld war einst Planungsingenieur für die Deutsche Bahn. Jetzt beantwortet er Bürgerfragen zum ICE-Projekt. Doch auch bei Modelleisenbahnern ist der 71-Jährige ein begehrter Gesprächspartner.
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
Ekkehard Roepert
Forchheim/Erlangen - Peter Bergfeld steht vor dem Ausbauplan und fährt mit dem Finger die Strecke ab. Der Finger bleibt auf dem Forchheimer Bahnhof stehen. „Ein Wahnsinnsgleisplan“, sagt der 71-Jährige.
Er war selbst Ingenieur im Dienst der Deutschen Bahn. Jetzt, im Ruhestand, ist der Forchheimer wieder für seinen ehemaligen Arbeitgeber aktiv. In Erlangen, neben den Arcaden, hat die DB einen „Informationspunkt“ eingerichtet. Hier beantwortet Peter Bergfeld die Fragen der Bürger zur Ausbaustrecke Nürnberg-Ebensfeld.
Die Besucher, die in den roten Container kommen, teilen sich grob in zwei Lager. Die einen suchen Rat; sie wollen meist etwas über den Schallschutz wissen und wie sie an finanzielle Hilfe kommen. „In Forchheim hat die Stadt vorbildlich reagiert und alle Leute angeschrieben. Dort sind die Bürger informiert“, sagt Bergfeld. „In Erlangen gibt es da noch viel Nachholbedarf.“
Zum zweiten Lager zählen Besucher, die das Fachgespräch suchen. „Die wollen alles genau wissen“, freut sich Bergfeld: „Dann kann ich aus dem Nähkästchen plaudern.“
Der gebürtige Ostwestfale war über Bahnprojekte in Hannover, Köln, Kassel und Frankfurt schließlich in Nürnberg gelandet und lebt seit 1999 in Forchheim. In seinen letzten Berufsjahren als Planungsingenieur hatte Peter Bergfeld genau jene Ausbaustrecke mitgeplant, über die er jetzt die Bürger informiert.
Vor allem die Lage zwischen Fürth und Erlanger Burgbergtunnel sei verzwickt, denn es müsse ja gebaut und zugleich der laufende Betrieb aufrechterhalten werden. „Bauen unter rollenden Rad“ nennen das die DB-Experten. Und da der viergleisige Ausbau in Erlangen direkt durch die Stadt führt, seien die Planer weit mehr gefordert als etwa in Forchheim, erläutert Bergfeld: „Hier gibt es zwar die kritische Stelle an der Jean-Paul-Straße mit der sechs Meter hohen Wand, aber insgesamt führt die Strecke ja am Rande von Forchheim entlang und es gibt genug Platz.“
Ein Modell entsteht
Gerade will Peter Bergfeld einem Gast die „Herausforderung Burgbergtunnel“ erklären, als Andreas Hahn den Informationscontainer betritt. „Ein Stammkunde“, begrüßt Bergfeld den 25-Jährigen aus Neunkirchen am Brand. Hahn sammelt vor allem Informationen darüber, wie der ICE-Ausbau die „Strecken-Geschichte“ verändert. Mit seinen Freunden hat sich Andreas Hahn ein gigantisches Projekt vorgenommen: Die jungen „Modelleisenbahner“ wollen die „Bahn in Erlangen im Jahr 1960“ nachstellen. Andreas Hahn begrüßt die Neubaustrecke – nicht ohne Wehmut: „Für den Verkehr ist es gut, aber hier geht auch ein Stück Eisenbahngeschichte verloren.“
Hahn und Bergfeld gehen hinüber zur Wand, wo der Ausbauplan hängt. Das Fachgespräch beginnt. „Ich bezweifle, dass der ICE eines Tages in vier Stunden von München nach Berlin fährt“, sagt Hahn. Und Bergfeld: „Ja, das wird eng.“ Doch der Planungsingenieur im Ruhestand betont vor allem die positiven Seiten des Projektes. „Als 1996 die Pläne bekannt wurden, hat es einen riesigen Aufschrei gegeben“, erinnert sich der 71-Jährige. „Heute haben sich die Wellen geglättet, die Leute merken, sie haben etwas von der Strecke.“
Wer das nicht glaubt, den lädt Peter Bergfeld ein, zum Informationspunkt nach Erlangen zu kommen. Mit Anwohnern der Forchheimer Jean-Paul-Straße hat er hier schon Gespräche geführt. Und einige hartnäckige ICE-Ausbau-Kritiker scheint Peter Bergfeld geradezu herbeizusehnen. Etwa den Eggolsheimer Bürgermeister Claus Schwarzmann. „Mit dem würde ich mich auch mal gerne unterhalten.“
Peter Bergfeld (links) ist ein begeisterter Erklärer des ICE-Streckenausbaus. Zu ihm kommen aber auch Modelleisenbahner wie Andreas Hahn (rechts), die Informationen zur Eisenbahngeschichte sammeln. Foto: Roepert
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
Ekkehard Roepert
Forchheim/Erlangen - Peter Bergfeld steht vor dem Ausbauplan und fährt mit dem Finger die Strecke ab. Der Finger bleibt auf dem Forchheimer Bahnhof stehen. „Ein Wahnsinnsgleisplan“, sagt der 71-Jährige.
Er war selbst Ingenieur im Dienst der Deutschen Bahn. Jetzt, im Ruhestand, ist der Forchheimer wieder für seinen ehemaligen Arbeitgeber aktiv. In Erlangen, neben den Arcaden, hat die DB einen „Informationspunkt“ eingerichtet. Hier beantwortet Peter Bergfeld die Fragen der Bürger zur Ausbaustrecke Nürnberg-Ebensfeld.
Die Besucher, die in den roten Container kommen, teilen sich grob in zwei Lager. Die einen suchen Rat; sie wollen meist etwas über den Schallschutz wissen und wie sie an finanzielle Hilfe kommen. „In Forchheim hat die Stadt vorbildlich reagiert und alle Leute angeschrieben. Dort sind die Bürger informiert“, sagt Bergfeld. „In Erlangen gibt es da noch viel Nachholbedarf.“
Zum zweiten Lager zählen Besucher, die das Fachgespräch suchen. „Die wollen alles genau wissen“, freut sich Bergfeld: „Dann kann ich aus dem Nähkästchen plaudern.“
Der gebürtige Ostwestfale war über Bahnprojekte in Hannover, Köln, Kassel und Frankfurt schließlich in Nürnberg gelandet und lebt seit 1999 in Forchheim. In seinen letzten Berufsjahren als Planungsingenieur hatte Peter Bergfeld genau jene Ausbaustrecke mitgeplant, über die er jetzt die Bürger informiert.
Vor allem die Lage zwischen Fürth und Erlanger Burgbergtunnel sei verzwickt, denn es müsse ja gebaut und zugleich der laufende Betrieb aufrechterhalten werden. „Bauen unter rollenden Rad“ nennen das die DB-Experten. Und da der viergleisige Ausbau in Erlangen direkt durch die Stadt führt, seien die Planer weit mehr gefordert als etwa in Forchheim, erläutert Bergfeld: „Hier gibt es zwar die kritische Stelle an der Jean-Paul-Straße mit der sechs Meter hohen Wand, aber insgesamt führt die Strecke ja am Rande von Forchheim entlang und es gibt genug Platz.“
Ein Modell entsteht
Gerade will Peter Bergfeld einem Gast die „Herausforderung Burgbergtunnel“ erklären, als Andreas Hahn den Informationscontainer betritt. „Ein Stammkunde“, begrüßt Bergfeld den 25-Jährigen aus Neunkirchen am Brand. Hahn sammelt vor allem Informationen darüber, wie der ICE-Ausbau die „Strecken-Geschichte“ verändert. Mit seinen Freunden hat sich Andreas Hahn ein gigantisches Projekt vorgenommen: Die jungen „Modelleisenbahner“ wollen die „Bahn in Erlangen im Jahr 1960“ nachstellen. Andreas Hahn begrüßt die Neubaustrecke – nicht ohne Wehmut: „Für den Verkehr ist es gut, aber hier geht auch ein Stück Eisenbahngeschichte verloren.“
Hahn und Bergfeld gehen hinüber zur Wand, wo der Ausbauplan hängt. Das Fachgespräch beginnt. „Ich bezweifle, dass der ICE eines Tages in vier Stunden von München nach Berlin fährt“, sagt Hahn. Und Bergfeld: „Ja, das wird eng.“ Doch der Planungsingenieur im Ruhestand betont vor allem die positiven Seiten des Projektes. „Als 1996 die Pläne bekannt wurden, hat es einen riesigen Aufschrei gegeben“, erinnert sich der 71-Jährige. „Heute haben sich die Wellen geglättet, die Leute merken, sie haben etwas von der Strecke.“
Wer das nicht glaubt, den lädt Peter Bergfeld ein, zum Informationspunkt nach Erlangen zu kommen. Mit Anwohnern der Forchheimer Jean-Paul-Straße hat er hier schon Gespräche geführt. Und einige hartnäckige ICE-Ausbau-Kritiker scheint Peter Bergfeld geradezu herbeizusehnen. Etwa den Eggolsheimer Bürgermeister Claus Schwarzmann. „Mit dem würde ich mich auch mal gerne unterhalten.“
Peter Bergfeld (links) ist ein begeisterter Erklärer des ICE-Streckenausbaus. Zu ihm kommen aber auch Modelleisenbahner wie Andreas Hahn (rechts), die Informationen zur Eisenbahngeschichte sammeln. Foto: Roepert