Quantcast
Channel: Neunkirchen am Brand - Pressemeldungen
Viewing all articles
Browse latest Browse all 4484

Betriebe buhlen um junge Leute

$
0
0
Beruf 96 Aussteller und mehr als 1000 Besucher in vier Stunden – die Ausbildungsmesse am Samstag in der Berufsschule erfreute sich sehr großer Beliebtheit. Laut Veranstalter war es die erfolgreichste Ausbildungsmesse der vergangenen Jahre.
VON UNSEREM MITARBEITER
Alexander Hitschfel

Forchheim - Mit ganz konkreten Absichten kommt Anna Wagner aus Ebersbach bei Neunkirchen mit ihrer Mutter Heidi auf die Ausbildungsmesse nach Forchheim. „Ich bin auf der Suche nach einem Praktikumsplatz“, erzählt die 17-Jährige, die das Gymnasium in Spardorf besucht. Sie weiß schon genau, wie es weitergehen soll, wenn sie im Juli ihr Abitur in der Tasche haben wird. „Ich möchte gerne Energietechnik studieren“, verrät Anna ihre Zukunftspläne, während sie über die Messe mit 96 Ausstellern in der Berufsschule schlendert.

Ihre Vorliebe für einen technischen Beruf kommt nicht von ungefähr – die ist ihr anscheinend schon in die Wiege gelegt worden. Sowohl ihr Vater als auch ihre Mutter und ihr Bruder haben sich beruflich für die technische Schiene entschieden. Lediglich ihre Schwester habe eine kaufmännische Ausbildung absolviert, erzählt die junge Ebersbacherin.

Beim Rundgang durch die Ausstellung wird Anna auf ihrer Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz schnell fündig. Am Infostand der Naturstrom AG kommt sie mit Udo Jakob, Personalreferent für den Standort Forchheim, ins Gespräch. „Wir bieten in unserem Unternehmen verschiedene Praktika an“, informiert er. Dazu gehörten sowohl verpflichtende als auch freiwillige Praktika. Der Personalreferent erklärt, dass es die Strategie der Naturstrom AG sei, sich möglichst lange an Studenten zu binden.

Erst Praktikum, dann feste Stelle
Jakob sieht in einer langfristigen Kooperation zwischen den Studierenden und dem Unternehmen gewisse Vorteile für beide Seiten. „Je länger sich der Student an das Unternehmen bindet um so größer ist die gegenseitige Befruchtung“, ist er sich sicher. Und so ganz nebenbei könne aus der über mehrere Jahre gedeihlichen Zusammenarbeit ein festes Arbeitsverhältnis entstehen.

Anna Wagner ist zufrieden: Für sie hat sich der Besuch auf der Messe gelohnt. Drei Monate wird sie nun nach ihrem Abitur ein Praktikum bei der Naturstrom AG absolvieren. Wie die 17-Jährige kommen viele junge Besucher mit ganz bestimmten Zielen zu der Ausstellung in der Berufsschule, wie Andreas Rösch, Wirtschaftsförderer des Landkreises Forchheim und zuständig für die Organisation der Ausbildungsmesse, berichtet: „Die Aussteller haben mir als Feedback mitgeteilt, dass die meisten Schulabgänger mit konkreten Vorstellungen auf die Ausbildungsmesse kommen.“

Veränderter Arbeitsmarkt
Erfreut zeigte sich Rösch über die Tatsache, dass 96 Aussteller einen neuen Rekord bedeuten. Insgesamt seien in diesem Jahr zehn Aussteller mehr dabei gewesen als im vergangenen Jahr. Das zeige ganz deutlich, dass sich die Situation am Ausbildungsplatz gewandelt habe, betont Rösch. Darauf verweist auch Landrat Hermann Ulm (CSU). Noch vor einigen Jahren hätten die Ausbildungsbetriebe auf der Suche nach Azubis „aus dem Vollen schöpfen“ können, diese Situation hätte sich jedoch längst geändert.

Jetzt „kämpfen“ Betriebe aus den unterschiedlichsten Branchen um die jungen Leute. Zwischen den Ausstellern ist auch Hans Gerhard Braun von der Marinekameradschaft Forchheim und sein Team zu finden. Sie werben an ihrem Infostand für eine Ausbildung in der Binnenschifffahrt oder bei der Marine. Was zunächst erst mal abwegig klingt, macht Braun schnell schmackhaft.

„Auf der See gibt es momentan einen enormen Bedarf an Führungspersonal“, sagt er. Und bereits mit einem qualifizierenden Hauptschulabschluss sei ein Einstieg möglich. „Man kann sich dann bis zum Kapitän weiter qualifizieren“, wirbt Braun.

Vorzüge des Schornsteinfegers
Ein paar Meter weiter versucht Wolfgang Dürrbeck, Lust zu machen auf das Kaminkehrer-Handwerk. Der Bezirkskaminkehrermeister aus Ebermannstadt sieht im Job des Schornsteinfegers einen interessanten und abwechslungsreichen Beruf. Außerdem wirbt er mit einer Job-Garantie. „Endstation Schornsteinfeger? – Mitnichten. Man kann sich beispielsweise zum Energieberater weiterbilden“, fügt der 59-Jährige an.

Schon nach vier Stunden ist die Ausbildungsmesse wieder vorbei – eine ausreichende Zeitspanne? „Dieses konzentrierte Konzept hat sich bewährt“, sagt Andreas Rösch vom Landratsamt. Aufgrund der großen Ausstellernachfrage sei nun schon im zweiten Jahr auch noch die Turnhalle der Berufsschule als zusätzliche Ausstellungsfläche hinzugekommen. Wirtschaftsförderer Rösch ist zufrieden, will aber nicht stehen bleiben: „Sicherlich muss auch ab und an mal das Konzept auf den Prüfstand. Das werden wir dann gemeinsam mit dem Arbeitskreis Schule/Wirtschaft tun.“


Die 17-jährige Anna Wagner lässt sich von Personalreferent Udo Jakob über ein Praktikum bei der Naturstrom AG aufklären.
Hans Gerhard Braun wirbt für die Schifffahrt...
...Wolfgang Dürrbeck für die Arbeit als Kamminkehrer
Fotos: Alexander Hitschfel

Viewing all articles
Browse latest Browse all 4484