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Channel: Neunkirchen am Brand - Pressemeldungen
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Neunkirchens Brunnen bereiten Sorgen

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VON UNSERER MITARBEITERIN petra Malbrich

Neunkirchen - Der „Brunnen Eins“ am Kapellenweg ist der wichtigste Brunnen der Gemeinde Neunkirchen. Mit rund 450 Kubikmeter Fördermenge jährlich deckt er ein Viertel des Neunkirchner Wasserbedarfs. Aber er ist gleichzeitig auch das Sorgenkind der Marktgemeinde. Rund 39 Meter des Brunnens sind eingestürzt. Davon betroffen ist der Brunnen in der Tiefe von 81 Metern bis 120 Meter.

Durch ein Loch in der Verrohrung ist der Brunnen vollgelaufen, von der ursprünglichen Tiefe von 120 Metern sind nur inzwischen noch 80 Meter übrig. Ein kleiner Lichtblick ist immerhin, dass die Pumpe vom Einsturz nicht betroffen ist.

Zufluss nicht mehr möglich
Der Brunnen weist in der Substanz ebenfalls Mängel auf. Normalerweise hat der Brunnen ein Stahlvollrohr mit einem Durchmesser von 300 Zentimetern; allerdings ist dort nur noch wenig Platz, denn auch die Steigleiter im Brunnen ist geflanscht.

Wenn das Brunnenrohr beispielsweise ein Loch bekäme, würde der Kies, der zwischen Wand und Brunnenrohr ist, einlaufen. Ein Zufluss wäre dann nicht mehr möglich. Eine Einschubverrohrung als erste Maßnahme ist dem Vernehmen nach aber machbar.

Die Pumpe ist ölbefüllt, weshalb es das Bestreben war, diese nicht anzufassen. Sie sollte nicht reißen, weil dies zu Grundwasserverschmutzungen führen könnte. Sie hängt frei, kann gezogen und mit einer ölfreien Pumpe ersetzt werden. Dies sagt Werner Reiländer von dem Hydrologischen Institut, das Neunkirchen in dieser Angelegenheit seit Jahren betreut.

Wenn die Pumpe gezogen ist, könnte eine Kamerabefahrung den genauen Zustand des Brunnens anzeigen, was wiederum Auswirkungen auf die verschiedenen Lösungsszenarien hätte.

Mögliche Lösungen
Die laut Reiländer wohl beste Lösung wäre, den „Brunnen Eins“ aufzugeben und sofort mit dem Ausbau eines „Brunnen Acht“ zu beginnen. Eine andere Möglichkeit wäre, den „Brunnen Eins“ zu sanieren und instandzusetzen, daneben einen Ersatzbrunnen zu errichten.

Ein alternatives Szenario wäre es, den „Brunnen Eins“ zu sanieren und langfristig an den Ausbau eines „Brunnen Acht“ zu denken. Überrascht von den Möglichkeiten war Zweiter Bürgermeister Martin Mehl (CSU). Die Aktivitäten in den vergangenen Jahre bei der Erhaltung „Brunnen Eins“ hätten dann wohl nur auf Vermutungen gefußt; denn er, Mehl, habe damals nachgefragt, ob ein „Brunnen Acht“ denn eine Alternative sei. Diese Frage sei mit Verweis auf sogenannte Grundwasserdienstbarkeiten abschlägig beantwortet worden.

Paletten aus Holz
Auch Bürgermeister Heinz Richter bestätigte, dass aus fachlicher Sicht immer abgeraten worden sei, „Brunnen Acht“ daneben zu bauen. Der Gutachter Reiländers verneine aber das.

Dass die Wasserversorgung sichergestellt sein müsse, hob Karl Germeroth (FWG) hervor. Denn Probleme scheine es auch mit anderen der sieben Brunnen zur Wasserversorgung in der Gemeinde zu geben. „Wann ist bei „Brunnen Zwei’“ mit Problemen zu rechnen?“, fragte Anton Spatz (SPD).

Ende der 50er-Jahre war dieser Brunnen gebaut worden, allerdings aus einem anderen Material: aus geklebten Holzplatten. Durch den Boden ist bereits Kies eingedrungen, weshalb eine Schicht dicker Kies als Gegendruck aufgeschichtet worden war. „Die Gefahr ist wie bei ,Brunnen Eins’ groß“, antwortete Reiländer. Eine Gesamteinschätzung mit einem „Rundumblick aller Brunnen, die uns um die Ohren fliegen können“, forderte Martin Walz (CSU).

Fürs Erste beschloss der Gemeinderat eine Stabilisierungsmaßnahme mit der 225er-Leitung. Damit will man die Wasserversorgung sichern und gleichzeitig Zeit für die anstehenden wichtigen Entscheidungen gewinnen.

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