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Channel: Neunkirchen am Brand - Pressemeldungen
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Sorgenfalten auf den Stirnen der Imker

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Hauptversammlung des Verbands Forchheim: Bienen fehlen die Nahrungsgrundlagen
Über mangelndes Interesse braucht sich der Imkerverband Forchheim und Umgebung nicht sorgen. Dies jedenfalls hat die gut besuchte Jahreshauptversammlung im kleinen Saal der Jahn-Kulturhalle gezeigt. Sorgen bereitet den Bienenfreunden aber, dass die Futtergrundlagen für die Tiere verloren gehen.
FORCHHEIM - Mit dem Abspielen des "Forchheimer Bienenlieds" von Erhard Müllich eröffnete der Vorsitzende Erich Strauß die Jahrestagung. Stabil erweist sich die Mitgliederzahl. Zwei Austritten stehen zehn Zugänge gegenüber, womit der Verband zurzeit 146 Mitglieder zählt. 2011 gab es 139 Imker mit 951 Völkern.
Zur Situation in der Natur meinte Strauß, den Bienen fehlten immer mehr die Futtergrundlagen. "Mit dem ersten Schröpfschnitt der Wiesen geht es schon los. Dann folgt zunehmend der Maisanbau. In nicht bewirtschafteten Wiesen verschwinden die blühenden Pflanzen, so dass es auch für die Bienen nichts zu holen gibt." Im Rückblick galt es auch, herausragende Imker zu ehren. Mit dem neuen Ehrenmitglied Erhard Heilmann aus Hausen, der seit 1963 im Verein ist, zeichneten Erich Strauß und der Kreisvorsitzende Roland Schmitt das Musterbeispiel eines Imkers aus. "Schon mein Schwiegervater war Imker und ich habe dieses Erbe übernommen", erinnerte sich Heilmann. Bereitwillig stimmte ihm seine Gattin Ottilie zu, sie ist offensichtlich mit Leib und Seele an seiner Seite.
Und natürlich liebten sie auch den Honig. In den Spitzenzeiten hatten sie 48 Völker. Jetzt sind es nur noch 18. Mit den Bienen wandern sie jährlich zu den Rapsfeldern von Hallerndorf bis Kauernhofen. Der so gewonnene helle Honig sei sehr beliebt. Erhard Heilmann sprach auch über die Sorgen der Imker: "Es gibt immer weniger Blüten. Selbst die Straßenränder mäht man schon im Juni, das würde auch im September reichen". Auf den Feldern gebe es immer mehr Mais, davon könnten Bienen nicht leben.
Im eigenen Garten habe er Wildblüten angesät, ein Paradies für alle Insekten - vom Schmetterling bis zur Biene. Er verstehe, dass die Bauern ihre Bäume chemisch behandeln müssen, anders lasse sich heute Obst nicht mehr verkaufen. Die Varroamilbe sei ebenfalls eine permanente Bedrohung für die Bienenvölker geworden.
Neben Heilmann wurden auch Franz Weis aus Weigelshofen und Gerhard Walz aus Ebersbach geehrt. Sie halten dem Verein seit 25 Jahren die Treue.
Mehr Aktion forderte Ingrid Rempt aus Forchheim, die seit 2010 mit drei Bienenvölkern Imkerin ist, für den Erhalt und die Vergrößerung der Blütenstraßen um die Felder. Dafür gebe es eine Unterschriftenaktion im Internet unter www.campact.de Strauß, fachlich ein Experte der Landwirtschaft, sieht dieses Programm der Blühstreifen mit Vorbehalt. Im ersten Jahr funktioniere das Bayerische Kulturprogramm "Blühflächen" gut. In den Folgejahren gingen die blühenden Pflanzenteile immer mehr zurück, es verbleibe eine Graslandschaft.

Bestnoten für den Honig
Der Honig muss strengen Kriterien des deutschen Imkerbundes standhalten, wie Stefan Arneth aus Pinzberg berichtete. Er war zusammen mit Ludwig Schütz aus Hetzles ausgelost worden für die Prüfung seines Honigs. In einer Sinnesprüfung wurden äußere Aufmachung, Konsistenz, Sauberkeit und Geruch getestet.
Dazu gab es eine chemisch-physikalische und eine mikroskopische Analyse. Arneth und Schütz bestanden die Prüfungen mit Bestnoten und wurden für diese Leistung von Strauß geehrt. FRANZ GALSTER

Originalbericht enthält Foto, das wir aus rechtlichen Gründen nicht hier einstellen dürfen

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