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Channel: Neunkirchen am Brand - Pressemeldungen
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Mein Verein: Keiner schießt für sich allein

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Gemeinschaft Bei den Schützen aus Großenbuch ist der Erfolg an der Scheibe eher Nebensache. Im Vordergrund steht die Geselligkeit.


Für Dominik (l.) und Anna ist es völlig selbstverständlich,im Schützenverein dabei zu sein Fotos: Mahler

Manuela Schmitt schießt für die erste Mannschaft.

Großenbuch - Großenbuch ist ein kleines Dorf. Nur ungefähr 500 Einwohner leben in dem kleinen Örtchen bei Neunkirchen am Brand. Dennoch gibt es einen großen Schützenverein im Dorf. Und den wird es auch weiterhin geben, weil die jungen Menschen von Großenbuch Lust haben, mitzumachen. In Großenbuch ist die Mitgliedschaft im Schützenverein eben noch Tradition, und Jugendliche, wie der 13-jährige Dominik Schmitt oder die 15-jährige Anna Eck, wachsen mit dem Verein geradezu auf. "Wir sind auch dem Kugler-Wirt nebenan sehr dankbar, dass wir die tollen Räume hier nutzen dürfen", sagt Roland Schmitt. Er ist Vorsitzender des SV Hubertus.

Tatsächlich ist das Schützenheim für das kleine Dorf recht groß geraten. Neben einem Raum zum Schießen - der ganz flink auch zu einem großen Partysaal umfunktioniert werden kann - gibt es auch einen geräumigen Aufenthaltsraum mit gemütlichen Tischen und Bänken, die zum Bleiben, Reden und Schafkopfen einladen. An den Wänden hängen die Bilder der aktuellen Schützenkönige. So wie wahrscheinlich bei 99 von 100 Schützenvereinen diese Bilder an der Wand hängen.

Zwei Damen, zwei Herren
Freilich, die Schützen, deren Fotos dort hängen, haben sich dieses Privileg mehr als verdient. Manuela Schmitt ist derzeit zum Beispiel die beste Schützin des Vereins. Sie schießt mit einer weiteren Frau und zwei Herren in der ersten Mannschaft des Vereins. "Die vier Schützen sind ungefähr gleich gut und ergänzen sich hervorragend", lobt Schmitt.

Die zweite Frau in der ersten Mannschaft ist Christine Schneider-Knapp. Sie ist wahrscheinlich die begnadetste Schützin des Vereins. In den 1990er-Jahren hat sie sowohl mit dem Luftgewehr als auch mit der Armbrust an den deutschen Meisterschaften teilgenommen. "Christine Schneider-Knapp war damals im Gau Oberfranken einfach die beste Schützin weit und breit. Sie hat damals 395 von 400 möglichen Punkten geschossen und schießt nach wie vor sehr gut", freut sich Vorsitzender Schmitt. Aber auch Manuela Schmitt braucht sich mit ihren Leistungen in der ersten Mannschaft nicht zu verstecken.

Dabei sind der Schützin allerdings auch noch andere Werte als nur der Erfolg im Verein wichtig. "Ich mag es sehr, dass hier im Schützenverein Jung und Alt zusammenkommen", sagt die 25-Jährige. Zudem macht ihr das Schießen natürlich auch einfach viel Spaß.

Bei so viel Gemeinschaftsgefühl im Schützenverein in Großenbuch findet es Vorsitzender Schmitt sehr schade, dass der Schießsport heutzutage einen so schlechten Ruf hat: "Viele Leute haben ein großes Vorurteil im Kopf. Oft hören sie Schützenverein und denken sofort an Amokläufer und Mörder - aber das ist einfach nicht so. Zum Schießen gehören Konzentration und Körperbeherrschung. Man stellt sich nicht einfach irgendwo hin und macht bum, bum, bum."

Das Thema nimmt Schmitt sehr ernst, schließlich kann man auch mit der Luftpistole jemanden verletzen.
Weitere Bilder finden Sie unter www.infranken.de


Ich bin dabei, weil …

… ich seit 25 Jahren aktiver Böllerschütze bin. Ich leite alle Geschicke rund ums Böllerschießen, mache also die Anmeldungen und die gesamte Organisation, die damit zusammenhängt. Das Böllerschießen ist bei uns in der Fränkischen Schweiz einfach Tradition. Wir werden also auch oft in den umliegenden Dörfern zu Festlichkeiten eingeladen.

… weil ich mich, als ich geheiratet habe, in die Großenbucher Gemeinschaft einfügen wollte. Dazu gehört allerdings nicht nur der Sport, sondern auch die Geselligkeit. Ich habe es immer sehr genossen, dass man nach dem Schießen noch gemeinsam etwas unternommen hat, wie zum Beispiel Schafkopf zu spielen. Die Unterhaltung in unserem Verein kam also noch nie zu kurz.

… weil ich schon immer große Freude am Schießsport hatte, deshalb bin ich auch eines der Gründungsmitglieder des Vereins und seit 1958 dabei. Ich habe lange Zeit in der ersten Mannschaft es Schützenvereins geschossen und bin drei Mal Schützenkönig geworden. Inzwischen bin ich Ehrenmitglied und unterstütze den Verein weiterhin, wo ich kann.


… es einfach Spaß macht zu schießen. Die Schule ist ja oft sehr stressig, und beim Schießen kann ich sehr gut entspannen. Momentan trainiere ich allerdings nur, an richtigen Wettkämpfen darf ich erst in ein oder zwei Jahren teilnehmen. Allerdings bin ich im letzten Jahr schon Jungschützenkönig geworden. Das erste Mal geschossen habe ich ungefähr mit zehn Jahren.

… mir der Schießsport einfach sehr viel Spaß macht. Das Schießen ist für mich ein mentaler Ausgleich zur Schule. Außerdem fördert der Sport die Konzentration, denn es geht ja nicht nur ums Schießen, sondern auch ums Treffen. Man bekommt durch das Schießen auch einige Kondition.



VON UNSERER MITARBEITERIN Sabine Mahler

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