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Channel: Neunkirchen am Brand - Pressemeldungen
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Frühmesse rückte den Ort ins Zentrum

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Vortrag über die Entwicklung Neunkirchens von 1296 bis 1313 - Broschüre mit Urkunde
NEUNKIRCHEN - Zu den Höhepunkten der 7. Neunkirchener Kulturtage in diesem Jahr zählte der Vortrag des Bamberger Historikers Horst Miekisch über die Frühmessstiftung durch Leupold, Custos von St. Gangolf in Bamberg und Pfarrer in Neunkirchen, und den Bamberger Bischof Wulfing im Jahre 1313 als Vorbereitung zur Gründung des Chorherrenstifts nur ein Jahr später in der Katharinenkapelle.
Über zahlreiche Zuhörer freute sich Hilmar Grimm als Vorsitzender des gastgebenden Freundeskreises für Kunst und Kultur. Die Rede war von der geschichtlichen Entwicklung Neunkirchens in der Zeit von 1296 bis 1313. Das Gebiet des heutigen Neunkirchen war vor 700 Jahren noch ein Waldgebiet, über die Besiedlung des Gebietes am Schwabachbogen geben nur zwei Königsurkunden für das Bistum Bamberg mit den darin genannten Ortsnamen Auskunft. So schenkte König Heinrich II. seinem neu gegründeten Bistum Bamberg 14 zum Königshof Forchheim gehörende Orte.
Nachdem König Heinrich III. dem Bistum die Gebiete wieder entzogen und zur Verwaltung seinen Reichsministerialen in Eschenau (Otnand) und Großgründlach übergeben hatte, gab dessen Sohn Heinrich IV. 1062 dieses Gebiet zusammen mit Forchheim wieder an den Bischof von Bamberg zurück, darunter Orte wie Wiesenthau, Gosberg und Effeltrich.
Wie Horst Miekisch weiter erläuterte, muss ab 1062 schließlich die Pfarrorganisation im Schwabachbogen durch das Bistum Bamberg erfolgt sein, als man Neunkirchen von der Kirche in Forchheim abgetrennt und zur Mutterkirche der Kirchenorte Langensendelbach, Effeltrich, Hetzles, Ermreuth, Regensberg, Stöckach sowie Dormitz, Uttenreuth und Marloffstein ernannte.
Die Gebiete in und um Neunkirchen mussten wohl aus den Besitzungen Otnands stammen, jedenfalls darf heute davon ausgegangen werden, dass nach 1062 der Ort als Amtssitz von Bamberg neu gegründet wurde. Eine gesicherte ersturkundliche Nennung von Neunkirchen im Kopialbuch des Bamberger Bischofs Arnold von Solms jedenfalls stammt aus dem Jahre 1296. Vermerkt wurde, dass der Bischof die Hofmarken Neunkirchen und Erlangen sowie die Zehnten in Hetzles, Baad, Sendelbach und Effeltrich an die Nürnberger Bürger Friedrich Holzschuher und Heinrich Vorchtel verpfändet hat. Als dann allerdings eine dauerhafte Entfremdung drohte, falls das Bistum das Geld für den Rückkauf nicht aufbringen konnte, so der Historiker Miekisch, sollte dem durch eine Stärkung der Pfarrei und später durch die Gründung eines Chorherrenstifts begegnet werden. Mit Datum vom 10. August 1313 erteilte schließlich der 1318 in Bamberg verstorbene Bischof Wulfing von Stubenberg per Urkunde die Erlaubnis für eine Frühmesse in Neunkirchen.
Dafür wurden den Geistlichen Einkünfte zugewiesen, geschenkt und vermacht. Auch die Stiftung des Augustinerchorherrenstifts ein Jahr später besiegelte der Bamberger Oberhirte. Pfarrer Leupold ist zwischen 1303 und 1327 als Neugründer und Stifter des Katharinenspitals in Forchheim und 1314 als Gründer des Chorherrenstifts bekannt. Pfarrer Leupold starb am 11. September 1328, die Neunkirchner hielten den Jahrtag ihres großen Gönners und Förderers aber am 8. Januar, dem Tag der Stiftsgründung. fra-press ⓘ Die Broschüre zum Vortrag (fünf Euro) mit Urkunde kann unter Telefon (0 91 31) 5324 21 bei Hilmar Grimm bestellt werden.

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