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Channel: Neunkirchen am Brand - Pressemeldungen
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Ausflug in die Volksweisen vieler Kontinente

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Gesangverein Walkersbrunn 1902 feiert 111-jähriges Bestehen - Seit 2000 gibt es den gemischten Chor

WALKERSBRUNN - Der Gesangverein Walkersbrunn 1902 hat mit einem Konzert sein 111-jähriges Bestehen gefeiert und sich auf eine musikalische Weltreise begeben.
Im Jahr 1901 entschlossen sich drei sangesfreudige Walkersbrunner, dem Gräfenberger Gesangverein beizutreten. Doch schon ein Jahr später gründeten sie selbst einen Gesangverein, und nahmen bei dieser Gelegenheit gleich ein paar Sänger mit, die bisher in Gräfenberg gesungen hatten. Chorleiter waren seinerzeit meist noch die örtlichen Schullehrer.
Das erste schriftlich nachgewiesene öffentliche Auftreten des Männergesangvereins 1902 ist für den 12. März 1911 dokumentiert. Dann kam die Zäsur durch die beiden Weltkriege. Erst in der Vorweihnachtszeit des Jahres 1948 ergriff der Landwirt Georg Igel erneut die Initiative und rief wieder einen Gesangverein ins Leben. Den Chorleiter, Lehrer Fritz Freitag, löste Johann Georg Trautner 1953 ab, den Vorsitz hatte der Lehrer Ernst Kawelke. Am 28. Mai 1962 feierte der MGV Walkersbrunn seinen 60. Geburtstag im Kreise von 27 Vereinen und nahezu 1000 Sängern aus der Region Forchheim und Erlangen.

Langer Blick zurück
1974 übergab Johann Georg Trautner sein Amt als Chorleiter an seinen Neffen, Alfred Trautner, der diese Tätigkeit heute noch ausübt und im nächsten Jahr auf sein 40-jähriges Wirken als "Chef der Truppe" zurück blicken kann. 1977 feiert nicht nur die Freiwillige Feuerwehr ihren 100. Geburtstag, sondern auch der Männergesangverein sein 75. Gründungsjahr. Freifrau Gudila von Pölnitz übernahm die Schirmherrschaft für die Feierlichkeiten, in deren Rahmen auch das Sängerfest der Sängergruppe Oberland abgehalten wurde.
1962 hatte sich eine Theaterspielgruppe gebildet, die später unter der Leitung von Kuni Heid im alten Schulhaus Theateraufführungen veranstaltete. Nach dem Rücktritt von Ernst Kawelke nach 30 Jahren 1984 wurde Hans Igel zu seinem Nachfolger gewählt. Die Gräfenberger Vorweihnacht war Anlass für die Walkersbrunner, zum ersten Mal als gemischter Chor aufzutreten. Dennoch dauerte es bis zum Jahr 2000, bis sich der Verein vom Männergesangverein in einen gemischten Chor verwandelte. Mit einem großen Gruppenchorkonzert und Festkommers wurde das 100-jährige Jubiläum 2002 in der Trautner-Halle gefeiert. Gemeinsam holten die beiden Jubelvereine, der Gesangverein und die Feuerwehr das Heeresmusikkorps Regensburg zu einem Benefizkonzert nach Gräfenberg. 2004 erhielt der Gesangverein in Würdigung seiner besonderen Verdienste dann die "Zelter-Plakette" verliehen.
"Eine Reise um die Welt" war der Titel des Jubiläumskonzertes und die rund 40 Walkersbrunner Sängerinnen und Sänger mit ihrem derzeitigen Vorsitzenden Hans Oskar Kawelke hatten die Gesangvereine aus Brand und Ermreuth, "In Takt" aus Kunreuth, den Sängerbund Dachstadt und die Männerchöre aus Lilling-Sollenberg und Weißenohe eingeladen. Die ließen allesamt in ihren vielschichtigen Vorträgen keine Langeweile aufkommen und konnten ihr fachkundiges Publikum durch unterschiedliche Liedbeiträge begeistern.
Auffällig dabei ist, dass die Gesangvereine und ihre Chorleiter immer mehr bemüht sind, neben dem traditionellen Liedgut auch mehr und mehr Literatur zu implementieren und Volksweisen aus anderen Ländern wiederzugeben. Getreu dem Motto des Jubelvereins war deshalb kaum ein Kontinent oder Land nicht vertreten.
Die Gastgeber selbst waren in Spanien und Russland fündig geworden, die Brander Sängerinnen und Sänger und ihre Chorleiterin Christine Schmitt hatten eine irische Volksweise und ein jamaikanisches Volkslied mitgebracht. Martin Wölfel und seine Sänger aus Ermreuth waren sowohl in Amerika wie auch in Irland erfolgreich, während Anke Rosbigalle und ihre Mitsänger aus Kunreuth das "lustige Leben" in Amerika besangen und eine musikalische Reise durch Europa unternahmen. Hans Oskar Kawelke und seine "Sweeties" waren ins entfernte Südafrika entflogen und der jüngste Chorleiter, Sebastian Hofmann, hatte seine Weißenoher Männer nach Dalmatien entführt.
Im Mittelpunkt stand Willy Witte, der nach vielen Ehrungen in der Vergangenheit als ältester Sänger mit seinen 80 Lebensjahren mit einer besonderen Ehrung für sein 65-jähriges, immer noch aktives Singen ausgezeichnet wurde. ROLF RIEDEL

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