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Channel: Neunkirchen am Brand - Pressemeldungen
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Urgestein blickt zurück

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Ex-Chef des Autohauses Georg Ritter schrieb Bücher

VON KARL-HEINZ FRANK
Der Seniorchef des alteingesessenen Autohauses Ritter, Georg Ritter, feierte jetzt im Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth seinen 90. Geburtstag. Und immer noch blitzt es in seinen Augen auf, wenn die Sprache auf die Automobilgeschichte kommt.
NEUNKIRCHEN - Georg Ritter ist Spross einer bis in das Jahr 1615 zurückgehenden Neunkirchener Familie. Er hat die Automobilgeschichte vor Ort entscheidend mit gestaltet.
Der Stammbaum der Familie Ritter reicht weit zurück: mit Matthäus Ritter (1615 bis 1690) aus Weißenohe, der ebenso wie sein Sohn Peter (1671 bis 1697) als Klosterschmied tätig war, bevor dann mit Johann Ritter (1695 1761) die Neunkirchener Linie der Familie Ritter begann. Der jetzige Altersjubilar Georg Ritter wurde 1923 im Stammhaus der Familie in der Erlanger Straße geboren. Er erlernte natürlich das Kraftfahrzeughandwerk, legte seine Meisterprüfung mit Erfolg ab und heiratete schließlich Sophie Polster. Von ihren drei Kindern führt heute Sohn Klaus das alteingeführte Autohaus weiter.

Blättern in Alben
Beim Blättern in den alten Familienalben findet sich eine Fotografie, auf der der kleine Georg Ritter zusammen mit seinem Vater Fritz auf einem Automobil sitzt. Dieses hatten sie mit einem selbstgebauten Mähwerk versehen als erstes motorisiertes Arbeitsgerät für die Feldarbeit ausgestattet. "Da legte mein Vater noch Schneeketten um die Antriebsräder, um so ein besseres Vorwärtskommen auf den Äckern zu erreichen", wie sich der rüstige Senior heute noch erinnert.
Der 90-Jährige spricht aber auch immer noch vom schrecklichen Hochwasser, das im Jahr 1926 den Markt heimsuchte und das Wasser hoch an den Häusern ansteigen ließ. Es war aber Georg Ritter gewesen, der bei der deutschen Wehrmacht von zehn Panzern die Türme abnehmen ließ und auf Holzvergaserantriebe umrüstete, damit sie Benzin sparend zu Fahrschulzwecken genutzt werden konnten.
Eben ein begnadeter Bastler und besessener Automobilist, der darüber auch noch zwei Bücher mit den Titeln "Die Erleinhofer Straße" und "Das war mein Leben" als eine Art Memoiren schrieb.Dass er auch noch zusammen mit seinem Freund, dem Bäcker Reinhold Werner, das "Oldtimer- Lied" schrieb, passte zu dem technikbegeisterten Menschen Georg Ritter.
Dem Jubilar gratulierten an seinem Ehrentag neben Bürgermeister Heinz Richter und Vizelandrat Georg Lang auch viele Freunde, Familienmitglieder, die Belegschaft des Autohauses und Ruhestandspfarrer Martin Kugler sowie natürlich die sechs Enkelkinder und der Urenkel.

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