Großes Programm am Sonntag im Innenhof der Kaiserpfalz - Modernes zieht mehr als Traditionelles
Viel Blasmusik, aber auch Gesang und Tänze werden den Tag der fränkischen Volksmusik am kommenden Sonntag in der Kaiserpfalz ausfüllen.
Mit großem Aufwand haben die Verantwortlichen diesen Tag organisiert - wie groß die Nachfrage ist, wird sich zeigen. Die Volksmusik hat keinen leichten Stand.
FORCHHEIM - Stefanie Hertel hat gut reden: Sie sieht eine neue Beliebtheit in der Volksmusik - und ist davon nicht einmal überrascht, lässt sie in einem Internet-Portal wissen. Die prominente Sängerin glaubt, dass das einst bei jungen Leuten verlachte Genre derzeit "schwer gefragt ist".
Aber Volksmusik ist nicht gleich Volksmusik. Und die Stadl-Schunkel-Musik tut sich freilich leichter, ihr musikalisches Fähnchen nach dem Wind zu hängen. Da darf auch mal gerappt werden, hier und da fließen Pop-Elemente ein und Alpen-Rock ist sowieso kultig. Hauptsache man kann mitklatschen. Hertel: "Wir reden von einer jungen und frechen Volksmusik, die unglaublich viel Spaß macht."
Tanz in Tracht
Für Otto Rehm aus Dormitz macht die Volksmusik auch Spaß. Auf die Idee, sie als jung und frech zu bezeichnen käme er aber nicht. Für den Mitorganisator des Tags der Volksmusik am Sonntag geht es um die Tradition und Brauchtum. Da muss alles passen. Es wird in Tracht getanzt und nicht in Jeans und Sneakers. Und es wird die Musik gespielt, wie sie überliefert ist und nicht mit fetzigem Beat.
Doch gerade diese festen Strukturen haben es schwer. In vielen Bereichen der Musik. Nicht umsonst ist der Geigenvirtuose David Garret ein umjubelter Star. Er wandelt ohne Angst über die Grenzen der Genres, spielt Metallica mit der gleichen Hingabe wie er Vivaldi zum Besten gibt.
Junge Leute als Zugpferde aber fehlen in den Reihen der lokalen Volksmusik. "Wenn Kinder aktiv dabei sind, dann hören sie spätestens mit der Pubertät wieder auf, weil sie dann Angst vor dem Spott der anderen haben", weiß Rehm.
Unterstützung erhält er von Heimatpfleger Franz Schürr, der es überaus lobenswert findet, dass unter anderem durch den "Tag der fränkischen Volksmusik" Brauchtumspflege betrieben wird. Mitorganisiert wird der Tag vom Verein zur Wahrung des fränkischen Brauchtums. Dort war es ein Kraftakt, den Tag erneut zu stemmen, wie der Vorsitzende Karl-Heinz Distler aus Kunreuth sagt. Rund 20 Mitglieder werden sich ins Zeug legen. Allein um die verschiedenen Gruppen zusammen zubekommen, haben die Verantwortlichen Stunden am Telefon verbracht. "In der Ferienzeit sind viele nicht da", sagt Distler.
Nun aber steht das Programm und die Organisatoren hoffen das Beste für die sechste Veranstaltung. Um 11 Uhr eröffnen die Effeltricher Musikanten im Innenhof der Forchheimer Kaiserpfalz.
Dem musikalischen Frühschoppen folgt ab 14.30 Uhr ein bunter Nachmittag
VON RURIK SCHNACKIG mit der Forchheimer Volksmusikgruppe, den Effeltricher Musikanten, dem Gößweinsteiner Damenduo, der Trachtengruppe H. u. T. Neunkirchen und den Bämberern. Die letztgenannten werden auch den Dämmerschoppen ab 18 Uhr gestalten.
ⓘ Der Tag der Volksmusik findet am Sonntag, 25. August, ab 11 Uhr im Innenhof der Forchheimer Kaiserpfalz statt. Für fränkisches Essen ist gesorgt. Eintritt: fünf Euro (Ganztageskarte). Ab 14.30 Uhr zahlt der Besucher 2,50 Euro.