Neunkirchen am Brand - Eine große Liebe kann man nicht planen, sie kommt spontan: Dies bewahrheitete sich bei der langjährigen Neunkirchener Ortsheimatpflegerin Eleonore Nadler. Sie sah 1948 als junges Mädchen auf dem Weg nach Gräfenberg aus dem Zugfenster der Sekundärbahn (Seku) das erste Mal Neunkirchen und verliebte sich sofort in diesen Ort.
Mit diesem Geständnis überraschte die pensionierte Lehrerin ihre Gäste, die in die Katharinenkapelle gekommen waren, um ihrer engagierten Ortsheimatpflegerin nach 19 Jahren den Abschied aus Altersgründen etwas leichter zu machen.
Nadler bekam damals eine Stelle als Lehrerin in Neunkirchen. Für sie war es das Schönste, in den alten Mauern des jetzigen Rathauses und des Zehntspeichers auf Entdeckungstour zu gehen. Seit dieser Zeit engagiert sie sich für den Denkmalschutz, war maßgebend an der Gründung des Freundeskreises für Kunst und Kultur 1985 beteiligt, als dessen Vertreterin sie vom Marktgemeinderat neun Jahre später zur Ortsheimatpflegerin bestellt wurde.
Dabei sei es immer ihr erstes Ziel gewesen, so Eleonore Nadler, möglichst viel von der alten Bausubstanz der Nachwelt zu erhalten: "Schließlich haben wir alle diesen Ort verändert, manchmal behutsam, oft aber auch überhastet." Sie bedauerte, dass der Blick von der Honingser Straße aus auf die historische Marktgemeinde wegen des neuen Baugebietes verloren gegangen sei, ebenso der Henkersteg als Heimat der Bachstelzen und Kibitze. Hier müsse den Nachfahren eindringlich vor Augen geführt werden, dass die Schöpfung in großer Gefahr sei.
Viele Verdienste
Bürgermeister Heinz Richter (FW) würdigte im Beisein zahlreicher Wegbegleiter die Verdienste Nadlers (wie Aufnahme des Bahnhofes in die Denkmalschutzliste 1997, der "Franzosengräber" in die Bodendenkmalliste, Erhalt des Zehntspeichers, Schafhauses und Synagoge Ermreuth). Den Festvortrag hielt Bezirksheimatpfleger Günther Dippold aus Bayreuth zum Thema Heimatpflege. Eleonore Nadler bekam von ihrer Heimatgemeinde einen japanischen Kirschbaum geschenkt, der, mit einer Tafel versehen, künftig im Brandbachgarten an ihre Verdienste erinnern wird.
VON UNSEREM MITARBEITER Karl-Heinz Frank