Bericht bei der ersten Delegiertenversammlung der Jugendfeuerwehren - Nachwuchssorgen gebündelt angehen
Ein großer Tag für die Feuerwehren im Landkreis Forchheim: Im Sportheim des FC Burk fand die "1. Delegiertenversammlung der Jugendfeuerwehren im Landkreis Forchheim" statt.
FORCHHEIM-Burk - Es ist ein Novum für die Jugendfeuerwehren im Landkreis Forchheim: "In der heutigen Versammlung wird die Grundlage für die Arbeit der Kreisjugendfeuerwehr im Kreisfeuerwehrverband Forchheim für die nächsten Jahre gelegt", kündigte Kreisjugendwart Oliver Flake, zugleich einer der Kreisbrandmeister, an. Man werde die Jugendfeuerwehrleitung und den Jugendfeuerwehrausschuss wählen.
Von den 126 Feuerwehren im Landkreis Forchheim unterhalten 58 eine Jugendfeuerwehr mit insgesamt 488 Mitgliedern, darunter 387 Jungen und 101 Mädchen, berichtete Flake. Insgesamt habe man zuletzt 66 Jungen und elf Mädchen von der Nachwuchstruppe in die aktive Wehr "überführen" können. Der Anteil der Mädchen liege auf einem guten, aber auch ausbaufähigen Niveau.
Für "überdenkenswert" hält der Kreisjugendfeuerwehrwart die Tatsache, dass es laut Jahresbericht acht Wehren im Landkreis Forchheim gebe, die immer noch keine weiblichen Mitglieder in die aktive Mannschaft aufnehmen würden. "Wenn dem so ist, sollte dieser Sachverhalt in der heutigen Zeit überdacht werden", so Flake. Ähnlich sieht dies auch Kreisbrandinspektor Georg Henkel, der diese Information mit "Das ist doch ein Witz?" kommentierte.
Vereine in Not
Flake weiter: 17 Wehren hätten Nachwuchssorgen in der Jugendfeuerwehr gemeldet. "Daran müssen wir arbeiten und durch gezielte Aktionen und Informationen der Kreisjugendfeuerwehr gegensteuern." In den Jugendwehren wurden im abgelaufenen Jahr 2467 Stunden feuerwehrtechnische Ausbildung und 1436 Stunden allgemeine Jugendarbeit geleistet. Die verantwortlichen Jugendwarte vor Ort würden durch insgesamt 90 weitere Helfer unterstützt werden.
Anhand von statistischem Zahlenmaterial zeigte Flake auf, dass in den nächsten Jahren die Herausforderungen "Landflucht" (verbunden mit einer Zentralisierung in den Ballungsräumen) und die "demografische Entwicklung" für die ländlichen Feuerwehren wachsendes Gewicht bekommen würden. Gleichzeitig müsse man sich im "Kampf" um Nachwuchs auch dem Thema "Kinderfeuerwehr" intensiver widmen, so der Kreisjugendwart. Normalerweise können Jungen und Mädchen erst ab zwölf Jahre in eine Jugendfeuerwehr eintreten.
Konkurrenz um Kinder
Damit die Feuerwehren sich schon frühzeitig den Nachwuchs für die eigenen Wehr sichern können und nicht interessierte Kinder an andere Vereine verlieren, bekommen "Kinderfeuerwehren" eine immer größere Bedeutung. Vorbild ist die Feuerwehr Reuth, die vor etlichen Jahren eine Kinderfeuerwehr mit dem Namen "Löschdrachen" gegründet habe und so auch Kinder im Alter unter zwölf Jahren in die Feuerwehr aufnehmen kann.
In seinem Grußwort nannte Kreisbrandrat Reinhardt Polster diese erste Delegiertenversammlung einen großen Schritt für die Jugendfeuerwehren im Landkreis Forchheim. Die Neuwahlen hatte folgendes Ergebnis: In die Kreisfeuerwehrleitung wurden Meike Szemeitat (Feuerwehr Forchheim), Nadja Stein (Schlammersdorf), Christian von Rhein (Neunkirchen), Tobias Scheuering (Wüstenstein) und in den Jugendfeuerwehrausschuss Anna Büttner (Oesdorf) als Schriftführerin, Andrea Fritscher (Poxdorf) als Kassiererin gewählt.
Als Fachbereichsleiter Wettbewerbe wurden Timo Sokol (Hausen), für die Öffentlichkeitsarbeit Andreas Hofmann (Langensendelbach) sowie für den Übungsplatz Christian Wolfrum (Wiesenthau) ernannt. Zu Kassenprüfern wurden Christian Arndt (Weilersbach) sowie Patrick Arold (Schnaid) gewählt. ALEXANDER HITSCHFEL
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