Fasching
Die Akteure des Neunkirchner Carnevalvereins strapazieren die Lachmuskeln ihres Publikums. Auch das etwas Zotige gleitet zu keinem Moment in die Peinlichkeit ab.
VON UNSERER MITARBEITERIN Petra Malbrich
Neunkirchen - Mit witzig aufbereiteten Alltagsthemen hatten die Akteure des Neunkirchner Carnevalvereins die Lacher auf ihrer Seite. Allerlei Klischees wurden bedient, Seitenhiebe auf Politik und Gesellschaft verteilt. Die Garden bestachen mit ihren Tänzen, Choreografien und Akrobatiknummern.
Dass es kein Privileg ist, Privatpatient zu sein, wurde in der Prunksitzung ebenfalls deutlich. Warum? Weil einem da die vielen Gespräche im Wartezimmer entgehen.
Blondine aus dem Bilderbuch
In der Neunkirchner Faschingssitzung war es das Wartezimmer eines Zahnarztes, der zunächst unsichtbar hinter einem Vorhang agierte, während eine Patientin nach der anderen mit ihren Wehwehchen und Klagen dorthin ging, um sich gründlich diagnostizieren zu lassen.
Weniger Beschwerden, aber das typische Gebiss einer Frau hatte eine der Patientinnen. Warum? „Weil es so ausgeleiert ist“, meinte der unsichtbare Zahnarzt, dessen blonde Sekretärin das Klischee erfüllte und auf des Zahnarztes Anfrage, was in seinem Terminkalender stünde, „Montag, Dienstag, Mittwoch...“ antwortete. Die Mischung aus der Angst der Patienten und der keineswegs über jeden Zweifel erhabenen Kompetenz des Zahnarztes bildeten den richtigen Nährboden dafür, eine lustige Szene der anderen folgen zu lassen.
Immer nur vorstellen konnte sich der Zuschauer, was sich hinter dem Vorhang abspielte. Da war der Zahnarzt mit dem Bohrer in der Hand und die Angstpatientin, die ihre Hand an eine „sensible Stelle“ des Zahnarztes hielt: „Wir wollen uns doch gegenseitig nicht wehtun“, warnte die Patientin den Zahnarzt. Die Zuschauer lachten und klatschten.
Ausgefeilte Akrobatik
Sämtliche Sketche hatten die Akteure selbst geschrieben. Nach jedem Sketch folgte eine tänzerische Einlage, die durch temporeiche und ausgefeilte Choreografien und Akrobatik bestachen und die Kunst dahinter untermauerten.
Das zeigte sich bereits zum Auftakt der Veranstaltung. Mit dem gemeinsamen Tanz aller drei Garden begann die Prunksitzung und bot einen musikalisch sportlich-tänzerischen Höhepunkt. Ob die Kindergarde, die das Thema Zwerge tänzerisch umsetzten, ob Tanzmariechen Nina oder die 24 Mädchen der Jugendgarde als Fische das Leben unter dem Meer zum Leben erweckten – alles hatte Hand und Fuß.
Die große Garde begeisterte mit ihrem „Rocky“-Showtanz und auch die Jungen Wilden und die beiden Tanzmariechen Merle und Pauline bekamen verdientermaßen viel Applaus.
Das Älterwerden beschäftigt wohl fast jeden. Auch Sonja und Elfie hatten sich bei ihrem Gespräch unter Frauen dieses leidigen Themas angenommen. Ein „Dermagedächtnis“ hat dabei Elfriede Schneider, denn nach dem Mittagsschlaf zeigt sich noch Stunden danach das Muster des Sofakissens auf ihrem Gesicht. Die andere klagt, dass der schönste Körper im Schlafzimmer inzwischen der Heizkörper ist.
43 Meter Stoff
Die beiden Frauen wollten über das Alter aber nicht nur klagen, sondern auch die positiven Seiten sehen. So betrachtet sind Besenreiser der Wegweiser zur Sinnlichkeit.
Wer aber erfahren möchte, warum Sonja Gedik 43 Meter Stoff für den Pyjama ihres Mannes braucht, was Andrea Derfuß und Walter Thon als „Ferdl und der Bürgermeister“ zu besprechen haben und worüber sich Clemens Vykydal und Björn Kirsten als „Elfriede und Ingrid“ unterhalten – der hat noch zwei Mal Gelegenheit, an einer Faschingssitzung des NCV teilzunehmen.
Die nächsten Faschingssitzungen finden am Freitag, 29., und am Samstag, 30. Januar, statt. Beginn der großen Sause ist jeweils um 20 Uhr.
Die Akteure des Neunkirchner Carnevalvereins strapazieren die Lachmuskeln ihres Publikums. Auch das etwas Zotige gleitet zu keinem Moment in die Peinlichkeit ab.
VON UNSERER MITARBEITERIN Petra Malbrich
Neunkirchen - Mit witzig aufbereiteten Alltagsthemen hatten die Akteure des Neunkirchner Carnevalvereins die Lacher auf ihrer Seite. Allerlei Klischees wurden bedient, Seitenhiebe auf Politik und Gesellschaft verteilt. Die Garden bestachen mit ihren Tänzen, Choreografien und Akrobatiknummern.
Dass es kein Privileg ist, Privatpatient zu sein, wurde in der Prunksitzung ebenfalls deutlich. Warum? Weil einem da die vielen Gespräche im Wartezimmer entgehen.
Blondine aus dem Bilderbuch
In der Neunkirchner Faschingssitzung war es das Wartezimmer eines Zahnarztes, der zunächst unsichtbar hinter einem Vorhang agierte, während eine Patientin nach der anderen mit ihren Wehwehchen und Klagen dorthin ging, um sich gründlich diagnostizieren zu lassen.
Weniger Beschwerden, aber das typische Gebiss einer Frau hatte eine der Patientinnen. Warum? „Weil es so ausgeleiert ist“, meinte der unsichtbare Zahnarzt, dessen blonde Sekretärin das Klischee erfüllte und auf des Zahnarztes Anfrage, was in seinem Terminkalender stünde, „Montag, Dienstag, Mittwoch...“ antwortete. Die Mischung aus der Angst der Patienten und der keineswegs über jeden Zweifel erhabenen Kompetenz des Zahnarztes bildeten den richtigen Nährboden dafür, eine lustige Szene der anderen folgen zu lassen.
Immer nur vorstellen konnte sich der Zuschauer, was sich hinter dem Vorhang abspielte. Da war der Zahnarzt mit dem Bohrer in der Hand und die Angstpatientin, die ihre Hand an eine „sensible Stelle“ des Zahnarztes hielt: „Wir wollen uns doch gegenseitig nicht wehtun“, warnte die Patientin den Zahnarzt. Die Zuschauer lachten und klatschten.
Ausgefeilte Akrobatik
Sämtliche Sketche hatten die Akteure selbst geschrieben. Nach jedem Sketch folgte eine tänzerische Einlage, die durch temporeiche und ausgefeilte Choreografien und Akrobatik bestachen und die Kunst dahinter untermauerten.
Das zeigte sich bereits zum Auftakt der Veranstaltung. Mit dem gemeinsamen Tanz aller drei Garden begann die Prunksitzung und bot einen musikalisch sportlich-tänzerischen Höhepunkt. Ob die Kindergarde, die das Thema Zwerge tänzerisch umsetzten, ob Tanzmariechen Nina oder die 24 Mädchen der Jugendgarde als Fische das Leben unter dem Meer zum Leben erweckten – alles hatte Hand und Fuß.
Die große Garde begeisterte mit ihrem „Rocky“-Showtanz und auch die Jungen Wilden und die beiden Tanzmariechen Merle und Pauline bekamen verdientermaßen viel Applaus.
Das Älterwerden beschäftigt wohl fast jeden. Auch Sonja und Elfie hatten sich bei ihrem Gespräch unter Frauen dieses leidigen Themas angenommen. Ein „Dermagedächtnis“ hat dabei Elfriede Schneider, denn nach dem Mittagsschlaf zeigt sich noch Stunden danach das Muster des Sofakissens auf ihrem Gesicht. Die andere klagt, dass der schönste Körper im Schlafzimmer inzwischen der Heizkörper ist.
43 Meter Stoff
Die beiden Frauen wollten über das Alter aber nicht nur klagen, sondern auch die positiven Seiten sehen. So betrachtet sind Besenreiser der Wegweiser zur Sinnlichkeit.
Wer aber erfahren möchte, warum Sonja Gedik 43 Meter Stoff für den Pyjama ihres Mannes braucht, was Andrea Derfuß und Walter Thon als „Ferdl und der Bürgermeister“ zu besprechen haben und worüber sich Clemens Vykydal und Björn Kirsten als „Elfriede und Ingrid“ unterhalten – der hat noch zwei Mal Gelegenheit, an einer Faschingssitzung des NCV teilzunehmen.
Die nächsten Faschingssitzungen finden am Freitag, 29., und am Samstag, 30. Januar, statt. Beginn der großen Sause ist jeweils um 20 Uhr.